Wie Geschichten uns helfen können?

Was brauchen wir Menschen im Leben? Natürlich neben Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf meine ich. Ist es Wissen was wir benötigen? Sind es Werte, nach denen wir uns orientieren und mit deren Hilfe wir unser Leben besser gestalten? Wenn ja, wo finden wir dieses Wissen und diese Wert? In Geschichten vielleicht?

Als ich aus dem Iran nach Deutschland kam war ich 14 Jahre Alt. Das Buch der Geschichte hatte das Kapitel 1988 aufgeschlagen. Die Berliner Mauer stand da noch Meter hoch und teilte Deutschland in zwei völlig unterschiedliche Länder. Ich kannte bis dahin weder das eine noch das andere Land und habe in meinem jugendlichen Alter auch nicht so recht begreifen können warum sie nun geteilt waren. Was ich kannte war mein Land. Der Iran mit seiner jungen Geschichte. Als ich fünf Jahre alt war, im Jahr 1979 bekam ich mit wie die iranische Revolution losging und ab diesem Moment alles in diesem Land sich schlagartig veränderte. Was danach geschah, Flucht vom Schah von Persien und der Einzug eines Regimes, das für alle Iraner und der Rest der Welt nur Glück und Segen brachte, das brauch ich Euch ja nicht lang und breit zu erzählen, das kennt ihr ja alles aus den Geschichtsbüchern. Ach so, eine unwesentlich, beiläufig kaum nennenswerte Veränderung war auch der Iran – Irak Krieg, der daraufhin im Jahr 1980 folgte, bis 1988 andauerte und über einer Million Menschen das Leben kostete. Aber Hey was soll´s, kollateral Schäden, wo gehobelt wird fallen auch Späne, nicht wahr?

Alles im Land wurde jedenfalls so schön, dass es kaum auszuhalten war. Millionen von Menschen flohen oder emigrierten ins Ausland. Die beliebtesten Kontinente waren Amerika und Europa. Natürlich nur die, die sich das leisten konnten. Meine Eltern schickten mich nach Deutschland. Dafür bin ich Ihnen noch Heute dankbar. Denn wäre ich da geblieben, wäre ich entweder als Kanonenfutter geendet oder wäre, in irgend einem „heiligen Krieg“ noch Märtyrer geworden. Eigentlich musste ich meinen Eltern sehr böse sein, dass sie mir meine rosa Zukunft versaut haben. Aber nun war es so. Ab da würde Deutschland zu meiner neuen Heimat.

Aber das neue Land, das mich faszinierte und mein neues Zuhause werden sollte war mir absolut „Fremd“. Alles war anders, alles, wirklich alles. Und das ziemlich plötzlich, von Heute auf morgen. Die Sprache, die Menschen, die Umwelt, das Wetter, das Essen, die Schule und vieles vieles mehr war anders, als ich es kannte. Was noch dazu kam und die Sache erschwerte aber zugleich fasziniert machte war, dass ich natürlich kein Wort Deutsch Sprach. Das bedeutet, der stärkste Zugang, der ein Mensch besitzt, nämlich die Sprache als Kommunikationswerkzeug – war mir von Heute auf morgen abhanden gekommen.

Ich musste es mir neu erwerben. Die einfachsten Sachen des Alltags, die vorher selbstverständlich waren konnte ich auf einmal nicht mehr so selbstverständlich tun. Zum Beispiel sich was zu Essen zu kaufen, sich mit anderen in der Schule zu unterhalten, Spielkameraden zu finden und vieles mehr war nicht mehr möglich, ohne dass ich mich dabei total dumm anstellte.

Doch nach und nach lernte und begriff ich mehr und mehr von dieser neuen und faszinierenden Welt in die ich neu geboren war. Nach einem Jahr konnte ich auch schon ganz passabel mich verständigen und nach zwei Jahren hatte ich auch schon eine Freundin. Jetzt seid Ihr neidisch was? 😉 😉 😉 Das Glück währte zwar nicht lang, aber immerhin, nicht schlecht, oder?

Wie es mit mir weiter ging erzähle Euch gerne in anderen Beiträgen und Geschichten. Denn schließlich sind seit her über 26 Jahre vergangen und ich habe eine Menge interessante Erfahrungen gemacht, die ich gerne hier an dieser Stelle mit Euch teilen möchte. Und genau hier kommen wir zum Clou der Geschichte, zu dem Grund, warum ich angefangen habe Euch diese kleine Geschichte zu erzählen. Lasst mich das Wort „Erfahrungen“ noch mal aufgreifen und diese mit der Frage, die ich oben gestellt habe in Verbindung stellen.

Als ich einigermaßen gut Deutsch konnte, fing ich zu lesen an. Ich las vor allem Romane. Ich verschlang Bücher und Geschichten, weil ich in der Literatur Antworten suchte. Ich hoffte hier in den Geschichten und in den Abenteuern der Helden, in die ich mich begab Antworten auf die großen und kleinen Fragen der Welt zu finden. Informationen, Wissen, Weisheiten und Formeln zu sammeln, mit denen ich die neue Welt um mich herum besser begreifen und meinen Lebensweg besser bestreiten konnte.

Ist das nicht etwas was wir Menschen alle tag täglich tun? Ob wir dabei in der Fremde sind oder in der Heimat spielt keine Rolle. Wir versuchen uns in der Welt und auf den Gebieten auf denen wir unterwegs sind alle irgendwie zurechtzufinden oder? Und dabei brauchen wir Hilfe. Was könnte uns, neben unsere eigenen Erfahrungen natürlich, aus denen wir am stärksten lernen, noch einen größeren Pool an Erfahrungen bescheren, aus denen wir schöpfen können? Für mich liegt die Antwort auf der Hand. Es sind Geschichten. Geschichten und Abenteuer anderer Menschen, die vielleicht andere Wege gegangen sind. Wege, die auch wir gerne erfolgreich gehen wollen aber dafür nach Informationen und Richtwerte suchen, nach denen wir uns orientieren können.

Ist das nicht der Grund warum wir Menschen Geschichten lieben? Weil sie uns auf genialste und zugleich vergnüglichste Art und Weise verändern und bereichern? Weil wir, während wir eine Geschichte erleben in den Erfahrungsschatz anderer eintauchen, um daraus bald ein Stück weiser hervor zu kommen, um unser Leben besser und meisterlicher zu gestalten?

„Deshalb verändern uns gute Geschichten und damit auch ein Stück unser Leben“.

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Herzliche Grüße, Ihr Alireza, professioneller Geschichtenerzähler und Coach.

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